Zu kalter Standort durch Kältebrücke an Fenster, zu heißer Standort durch aufsteigende warme Luftströme von der Zentralheizung her, Lichtmangel, herauswehen des Substrats und der erdelosen Pflanzen draußen durch stürmische Winde…
Das sind schon Probleme, die den Pflanzen den Garaus machen und den Hydrokulturfreund zur Verzweiflung bringen können. Die Lösungen sind gar nicht so einfach. Sie fordern schon einige Überlegungen und konsequentes Handeln.
Nährlösung
Der Pegel muss so weit abgesenkt werden, dass der Wurzelballen gerade noch feucht ist.
Die Konzentration der Nährlösung ist zu vermindern. Beim Langzeit-Ionenaustausch-Dünger ist das unnötig, die Abgabe an das Wasser und damit an die Wurzeln vermindert sich ohnehin durch die reduzierte Wassermenge.
Nur ganz wenige Pflanzen haben im Winter ihre Wachstumsphase und brauchen darum den normalen Pegel und die normale Nährlösungskonzentration. Dazu gehört z.B. die Madagaskarpalme.
Temperatur
Die Temperatur des Raumes und der Stellgrundlage muss zurückgenommen werden, nämlich bis auf 5°C bis 18°C, je nach Pflanzengattung und -art.
Das ist bei Zimmerpflanzen nahezu unmöglich. Nur Schlafräume und Flure haben im Winter eine verminderte Temperatur und sind als Winterstandort geeignet. Aber wer stellt die Mengen seiner Pflanzen schon ins Schlafzimmer oder ins Treppenhaus?
Hydrokulturfreunde haben oft hunderte von Pflanzen. Also bleibt doch nur die Fensterbank in der Wohnstube! Und hier kann man den Pflanzen insofern entgegenkommen, das dass man wenigstens nachts die Heizung herunterreguliert.
Manche Fensterbänke haben leider eine sogenannte Kältebrücke, nämlich eine durchgehende Verbindung nach außen. Die Fensterbank kühlt ab. Hier kann eine Styroporunterlage helfen, die mindestens 2 cm dich sein muss. Besser ist eine Wärmeunterlage. Doch die wird selten verwendet – und wenn, dann nur für wertvolle Pflanzen.
Noch schlimmer sind die Pflanzen dran, die auf einer Fensterbank über dem Zentralheizkörper stehen. Dieser kann die Bank so stark erwärmen, dass die Wurzeln geradezu gegart werden.
Abhilfe: Die schon eben erwähnte Styroporplatte, diesmal aber zwischen Heizkörper und Fensterbank. Und wenn diese auch noch ein wenig in den Raum hineinragt, kann sie den aufsteigenden warmen Luftstrom von der Pflanze weglenken. Trotzdem wird ein Vergeilen der Pflanze (hochwachsender, dünner Spross) kaum ganz zu vermeiden sein. Und dies erst recht bei zu wenig Licht.
Bei Außenpflanzen droht in den drei Wintermonaten eine Auskühlung. Handelt es sich um eine wenig winterharte Pflanze, muss wenigstens ihr Wurzelwerk einen Kälteschutz bekommen. Dieser muss zumindest in einer Ummantelung durch isolierendes Material bestehen. Wenige Pflanzenfreunde leisten sich den Aufwand einer zusätzlichen Wärmeunterlage.
Licht
Die Wintermonate bescheren uns eine geringe Lichtintensität und zugleich eine kurze Lichtzeit. Die anderen Wachstumsbedingungen lassen sich um Winter zurücknehmen. Licht dagegen brauchen Pflanzen auch im Winter.
Die Abhilfe kann darin bestehen, die eventuellen Scheibengardinen wegzunehmen und das mangelnde Licht durch künstliches zu ergänzen. Am Fenster wird man das kaum tun, dafür wohl eher um Raum, wo manche Pflanzenfreunde eine grüne Insel haben. Hier kann man einige Pflanzen zusätzlich unterbringen, damit sie nicht unter Lichtmangel leiden.
Luft
Durch die Heizung wird die Luft in Bewegung gesetzt. Das kann für die Versorgung der Pflanze mit Kohlendioxid ausreichen. Unverträglich für die Pflanzen ist aber das noch so kurze lüften der Räume. Da die Pflanzen zumindest am Fenster stehen bekommen sie als erste den Kaltluftstrom mit. Abhilfe: Plinzen für die Lüftungszeit beiseite stellen.
Luftbewegung in Form vom Sturm kann so mache Außenpflanze aus dem Substrat oder ganzen Gefäß reißen. Versierte Hydrokulturfreunde haben längst heraus, dass dies bei Verwendung von Lava nicht passiert. Dafür ist eine Anbindung des Sprosses umso wichtiger.